Roh verlegte Parkettböden benötigen nach dem Verlegen zum Abschluss noch eine geeignete Oberflächenbehandlung. Denn nur durch das richtige Finish ist Ihr Holzboden vor Kratzern, Schmutz und Flecken zuverlässig und langanhaltend geschützt. Schon im Mittelalter erkannten die Menschen, dass Holzoberflächen Schutz benötigen und legten deshalb Stroh und Sand auf den Boden aus. Später griffen Sie zur Speckschwarte, um die Holzoberfläche einzureiben. Seit ungefähr 50 Jahren wendet man die heute üblichen Parkettversiegelungen an – mit Hilfe von Lack oder Öl.
Einige Oberflächenbehandlungen machen die ursprüngliche Farbe des Holzes leicht dunkler. Bei anderen werden die Farbkontraste der Maserung hervorgehoben. Wie sich das Finish auf die Färbung des Holzes letztlich auswirkt, hängt aber vor allem von der Holzart ab. Da Holzeigenschaften sehr unterschiedlich sind, ist das Anlegen einer Testfläche zu empfehlen. Ob Sie Ihr Parkett mit Lack versiegeln oder lieber zu einem Öl greifen, hängt vom Pflegeaufwand und natürlich auch vom eigenen Geschmack ab.
Oberflächenbehandlung mit Öl – die klassische Methode
Die matte Optik eines geölten Bodens liegt derzeit voll im Trend. Zusätzlich betont das Öl die natürliche Struktur der Holzoberfläche. Durch das Ölen lässt sich verhindern, dass Flüssigkeiten in den Fußboden sickern. Das Porensystem des Holzes wird durch das Einpolieren mit Öl gesättigt, ohne dass wie bei der Versiegelung mit Lack ein Film entsteht. Die Holzporen bleiben atmungsaktiv und können Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben – eine Eigenschaft, die sich sehr gut auf das Raumklima auswirkt. Im Vergleich zu einem lackierten Parkett ist ein geölter Boden etwas empfindliche. Jedoch lassen sich kleine Beschädigungen problemlos punktuell reparieren, und auch die gesamte Fläche kann ohne Probleme renoviert werden. Ihr geöltes Parkett sollten Sie regelmäßig mit einer Holzbodenseife reinigen und bei Bedarf mit einem Pflegeöl nachpolieren. Welches Öl für Ihren Boden in Frage kommt, weiß der Fachhändler.
Oberflächenbehandlung mit Lack – die dauerhafte Lösung
Längeren Schutz vor Abrieb und Feuchtigkeit erhält Ihr Parkettboden durch eine Lackversiegelung. Lacke werden oberflächlich aufgetragen (ohne Politur) und bilden eine wasser- und luftundurchlässige Schicht. Wer auf Lösemittel weitestgehend verzichten möchte, greift zu Wasserlacken, die auch besonders leicht zu verarbeiten sind. Ein Lack lässt sich allerdings nicht bzw. nur sehr bedingt auffrischen. Ab einem gewissen Grad der Abnutzung muss der Boden dann komplett geschliffen und neu versiegelt werden.
Ein frisch versiegelter Boden benötigt einige Zeit, bis der Lack ausgehärtet ist und betreten werden kann. Bitte achten Sie dabei auf die Herstellerangaben.
Die regelmäßige Reinigung ist einfach und unkompliziert; nach dem üblichen Fegen oder Saugen genügt nebelfeuchtes Wischen mit einer Lösung aus Wasser und Pflegemittel.