Die Kiefer – Die Kiefer, in älteren Schriften auch Föhre genannt, kommt in unseren Breiten natürlicherweise auf schwierigen Standorten vor. Dort fristet sie ihr anspruchsloses Dasein und belohnt den Betrachter dennoch mit wunderschön aufgelockerten Schirmkronen. Wegen ihrer hellrot flammenden Borke und dem harzreichen Holz wurde die Kiefer gemeinhin mit dem Element Feuer in Verbindung gebracht.
Schon die Kelten nutzten das Holz zum Feueranzünden oder als lang brennende Fackeln und im Mittelalter erhellte der „Kienspan“ viele dunkle, deutsche Stuben. Einen ganz besonderen Reiz besitzt die 5-nadelige Arve oder Zirbelkiefer, die in alpinen Lagen über 2000 m aufsteigt. Hier lassen sich über 700 Jahre alte Exemplare bewundern, denen Wind und Wetter bizarre Wuchsformen abrangen.
Botanik und Verbreitung der europäischen Kiefer
Die Waldkiefer oder Föhre (Pinus sylvestris) ist ein immergrüner Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae), die mit rund 70 Arten auf der Erde so große Flächen bedecken wie sonst keine andere Nadelholzgattung. Die Kiefer wächst in ganz Europa bis weit nach Sibirien und ist aufgrund ihrer forstwirtschaftlichen Begünstigung mit etwa 45% des deutschen Waldbestandes eine der bei uns am weitesten verbreiteten Baumarten. Als sehr anspruchslose Art kommt die Föhre auch mit schwierigen Standorten wie sauren, trockenen, sandigen und damit nährstoffarmen Böden zurecht. Neben der europäischen Kiefer finden auch die nordamerikanischen Arten Weymouthskiefer (Pinus strobus), Westliche Weymouthskiefer (Pinus Monticola) und die Zuckerkiefer (Pinus Lambertiana) in der Holzindustrie Verwendung (s.u.).
Merkmale
Je nach örtlichen Wachstums- und Bewirtschaftungsbedingungen erreicht die Kiefer Höhen von bis zu 45 m. Eine rund 6 m lange Pfahlwurzel verankert den Baum und erreicht wasserhaltige Tiefen. Die Borke ist unteren Stammbereich rötlich-braun und im oberen meist eher orange. Im Alter bilden sich muschelartige Schuppen aus. Paarweise stehen 4-8mm lange blau – graugrüne Nadeln in einer Nadelscheide zusammen. Ihre Spitzen fungieren als Kondensationspunkte: es bildet sich hier Tau, der zusätzlich zur Wassergewinnung dient.
Die Waldkiefer ist windblütig, stellt aber dessen ungeachtet eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen dar. Im Mai erscheinen die männlichen, würstchenartigen Blüten, die sehr viel gelben Blütenstaub produzieren, der als „Schwefelregen“ Niederschlag findet. Die weiblichen Blüten sind ca. 1cm lang und stehen am Ende eines Kurztriebs Aus ihnen entwickeln sich die 3 – 8 cm langen, kurz gestielten und hängenden Zapfen und verholzenden Samenschuppen, deren fettreiche Samen als Drehflieger durch den Wind verbreitet werden. Im Schnitt alle drei Jahre wirft die Kiefer die alten Nadeln samt Kurztrieb ab; in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung manchmal schon alle zwei Jahre.
Eigenschaften
Kiefernholz ist mittelschwer und gilt als weniger haltbar. Nach dem Einschnitt läst sich ein deutlicher Farbunterschied zwischen Frühholz ( hellbraun) und Spätholz (dunkel rötlichbraun) erkennen. Auch die Jahresringe können sehr unterschiedliche Breiten aufweisen. Das Splintholz ist deutlich abgesetzt. Kiefernholz lässt sich zügig trocknen und bei entsprechender Sorgfalt nur wenig Qualitätseinbußen erwarten. Die Bearbeitbarkeit ist zufriedenstellend, aber es ist streng darauf zu achten, die Werkzeugschneiden von Harz zu befreien. Kiefernholz lässt sich gut nageln und schrauben, ist ohne große Schwierigkeiten zu beizen und zeigt eine zufriedenstellende Oberflächengüte.
Verwendung
Aus Kiefernholz ist ein beträchtlicher Anteil unserer Möbel gefertigt – allen voran Kinderzimmermöbel. Diese sind robust, dabei pflegeleicht und trotzdem hell und freundlich. Kiefernholz verwendet man außerdem als Rund-, Schnitt- und Furnierholz verwendet. Auch für die Industrie hat der Baum als Nutzholzlieferant von Bau-, Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz große Bedeutung. Kesseldruckimprägniertes Kiefernholz setzt man als Gartenholz sowie für Massivholzdielen , Profilholz und Leisten ein.
Problematik
In feuchtem Zustand treten häufig Bläuepilze auf, die mit einem entsprechendem Fungizid zu behandeln sind. Kiefernholz sollte deshalb schnell getrocknet werden.
Zusammenfassung
Gewicht (pro m³): 510 kg
Haltbarkeit: mäßig
Biegbarkeit: mäßig
Härte: mittel
Bearbeitbarkeit: zufriedenstellend
Spaltbarkeit: durchschnittlich
Verleimbarkeit: gut
Holzdichte: 0,49 – 0,52 g/cm³
Druckfestigkeit: 45 – 55 N/mm²
Biegefestigkeit: 79 – 100N/mm²
Zugfestigkeit: 100 – 104 N/mm²
Härte nach Brinell: 14 – 23 N/mm²
Schwindmaß: radial: 0,15 %, tangential:0,36%
Pitch Pine (amerikanische Kiefer)
In Süd, Mittel – und Nordamerika sind mehrere Kiefernarten heimisch, deren Holz besonders schwer und harzreich ist. Hölzer dieser Gruppe werden unter dem Sammelbegriff Pitch Pine zusammengefasst; sie gelten als beste Qualität an Nadelholz. Die bekanntesten Arten sind die Sumpfkiefer (Pinus Palustris), P. Elliottii und P. Caribaea. Von diesen gelangt am häufigsten die Sumpfkiefer in den Handel. Sie gilt als die härteste und schwerste der Kiefernarten, ist aber nur mäßig haltbar.
Pitch Pine wird gerne dort eingesetzt, wo andere Kiefernhölzer wie Lärche oder Douglasie nicht mehr ausreichen. So findet es Anwendung im Bootsbau für Zwecke oberhalb der Wasserlinie und im Wohn- und Gewerbegebäudebau. Früher stellte man gerne Möbel für Schulen und in Kirchen aus Pitch Pine her, heute wird das Holz wegen seiner Abriebfestigkeit vor allem für den Bau von Fußböden genutzt.
Die richtige Lauge für das richtige Holz
Welche Lauge brauche ich?
Ich möchte meinen Boden mit Lauge vorbehandeln, um ihn vor dem Vergilben zu schützen – aber die Auswahl ist groß und verwirrend.
Auf dem Markt gibt es universelle Laugen und spezielle Laugen. So ist beispielsweise eine Weichholzlauge nur für Weichhölzer gedacht und führt auf Harthölzern zu eventuell unerwünschten Farbeffekten.
Universelle Laugen sind i.d.R. für alle Holzarten geeignet – wobei das noch nichts darüber aussagt, ob die resultierende Optik gefällt.
Was macht Lauge ?
Eine Vorbehandlung mit Lauge hat keine Schutzfunktion für die Oberfläche.
Häufigster Zweck ist der Vergilbungsschutz. Unbehandeltes Holz, dass noch nicht vergilbt ist, kann mit Lauge vor den Effekten des UV-Lichtes geschützt werden.
Rückwirkend ist das nicht möglich (Vergilbung wird nicht entfernt).
Außerdem wird Lauge auch häufig genutzt, um bestimmte optische Effekte zu erzielen.
Von Aufhellung über Färbung bis zu Schwärzung und Antikeffekten ist hier vieles möglich.
Verwendung dieser Hinweise
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das komplexe Thema Holz und Oberflächen mit unseren Hinweisen nur allgemein ansprechen können. Eine Haftung ist ausgeschlossen. Die Verwendung unserer Ratschläge liegt in Ihrer eigenen Verantwortung.
Für detaillierte Informationen verweisen wir auf die Hinweise der jeweiligen Hersteller und Fachhandwerker.