Warum sieht man im Winter so oft gekalkte Baumstämme?
Der Kalk schützt die Stämme vor zu starker Sonneneinstrahlung, da die Kalkfarbe das Sonnenlicht reflektiert. Gerade in den Monaten Februar, März, wenn die Sonne schon wieder am Tag an Kraft zulegt, die Nächte aber noch sehr frostig sein können, lastet auf dem Baum eine enorme Spannung durch große Temperaturunterschiede. Die Südseite der Bäume wird am Tag erwärmt, während die Nordseite noch mit Eis überzogen ist. Aufgeplatzte Rinden und tiefe Risse im Stamm könnten die Folge sein. Diese Risse sind gute „Eingänge“ in den Baum für Pilze und Schädlinge.
Werden die Baumstämme allerdings im Herbst mit Kalkfarbe weiß gestrichen, kann mit dieser Farbe die Temperaturunterschiede minimiert werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die Bäume nicht so stark vermoosen und die jungen Knospen etwas später austreiben, so dass Frostschäden weniger stark auftreten.
Wie wird die Kalkfarbe verarbeitet:
Die Kalkfarbe (Sumpfkalkfarbe) sollten mit eine Pinsel verarbeitet werden. Gestrichen wird der Stamm ganzflächig bis zur Baumkrone. Bitte nicht bei Frost und nicht bei Regen verarbeiten. Mit der Zeit wäscht sich der Kalk wieder ab (ein netter Nebeneffekt: natürlicher Dünger für die Pflanze), so das im darauffolgenden Herbst nachgekalkt werden sollte.