Umgang mit ölgetränktem Material

Ob es sich nun um eine Terrasse oder um einen Holzfußboden im Innenraum handelt – wenn Sie die Oberfläche solcher Böden ölen, findet sich durch alle Verarbeitungsanleitungen hindurch und unisono der Hinweis: „Überschüssiges Öl unbedingt aufnehmen!“ Oder auch: „Es darf kein Öl auf der Oberfläche stehen bleiben!“ Mit Recht: Wenn Öl auf dem Boden antrocknet, darf sich die Schleifmaschine die Ehre geben, was noch niemanden gefreut hat… Dann also lieber Öl entfernen. Ob Sie dazu entsprechende Pads oder Tücher benutzen, ist weitgehend egal. Viel wichtiger ist, auf den richtigen Umgang mit ölgetränktem Material zu achten, wenn die eigentliche Arbeit getan ist.

Am Beispiel der Terrasse

Spielen wir zur Anschauung ein plausibles Szenario in zwei Varianten durch: Das Wetter eines Tages im Frühjahr stimmt ungefähr (bewölkt, trocken, nicht zu heiß), und wir nehmen uns vor, die heimische Terrasse zu ölen. Gesagt, getan (wie Sie Terrassen ölen, erfahren Sie unter anderem hier – aber das eigentliche Prozedere interessiert uns hier nicht, weswegen wir uns die erzählerische Abkürzung erlauben.

Und gleich am Ende einsteigen. Das besteht darin, dass Sie überschüssiges Öl mit entsprechend geeigneten Lappen und Tüchern aufnehmen und die Terrasse dann trocknen lassen. Fertig, oder? Nicht ganz. Es bleibt die Frage, was mit den nun ölgetränkten Tüchern geschieht.

Variante 1 – so bitte nicht

Was macht man nun mit ölgetränktem Material? Die Terrasse ölen war Arbeit genug, also die Tücher ohne langen Prozess zusammengeknüllt und erst mal liegen gelassen, morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber möglicherweise nicht für die Terrasse, denn Folgendes könnte passieren: Scheinabr unvermittelt fangen die Tücher zu rauchen und im Extremfall auch zu brennen an. Was ist passiert?

Dazu etwas chemische Theorie: Natürliche Öle trocknen und härten durch Aufnahme von (Luft-)Sauerstoff. Das ist eine sogenannte exotherme Reaktion, bei der Wärme freigesetzt wird. Das wirkt irritierend, da dieses Prinzip unserer Alltagserfahrung nicht unbedingt entspricht: Wenn wir einen Topf Wasser zum kochen bringen wollen, müssen wir Energie zuführen. Das ist bei den ölgetränkten Tüchern genau umgekehrt. Bei ihnen führt die Erwärmung zu besserer Sauerstoffaufnahme, was die Erwärmung wiederum begünstigt. Eine Kettenreaktion startet.

Und gerade weil dieser Vorgang für uns ungewohnt ist: Achtung!

Variante 2 – so wird’s gemacht

Nach der Terrassenrenovierung breiten Sie die ölgetränkten Tücher flach auf dem Boden im Freien aus. So kann die entstehende Wärme abziehen und staut sich nicht an: Die Kettenreaktion kommt nicht in Gang.

Nach der Aushärtung können Sie die Tücher dann über den normalen Hausmüll entsorgen.

Alternativen zum hier beschriebenen Umgang mit ölgetränktem Material sind, die Tücher mit Wasser zu tränken und in einem Eimer luftdicht zu verschließen. Keine Luft, keine exotherme Reaktion. 

Nur nichts anbrennen lassen!

 

 

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